1. Baulicher Holzschutz
Holzschutz, d.h. Schutz gegen Feuchte und Holzschädlinge, ist an erster Stelle konstruktiver oder baulicher Holzschutz: Die Holzeinbauten müssen nach Möglichkeit einerseits gegen Feuchtigkeit geschützt werden (z. B. durch Dachüberstände, Tropfnasen/Abtropfkanten, ausreichende Sockelhöhe, Abdeckungen, Sperrschichten, aber auch durch Anstriche) und andererseits ist dafür zu sorgen, dass Holzteile ausreichend belüftet werden, um leicht zu trocknen (z. B. Balkenköpfe und Pfostenschäfte). Wie gut konstruktiver Holzschutz ohne Holzschutzmittel funktionieren kann, zeigen z. B. jahrhundertealte stabile Fachwerkbauten. Eine Grundvoraussetzung ist es, die richtige Holzart für das jeweilige Bauteil zu wählen und beim Einbau gut ausgetrocknetes Holz mit weniger als 20 % Feuchte zu verwenden.
2. Chemischer Holzschutz
Erst in zweiter Linie, wenn ein baulicher Holzschutz nicht möglich ist, kommen chemischer Holzschutz/Holzschutzmittel in Frage. Nachdem es in Innenräumen durch den Einsatz von Holzschutzmitteln in der Vergangenheit zu schweren Gesundheitsstörungen der Bewohner gekommen ist (z. B. durch das heute verbotene Mittel Pentachlorphenol=PCP; andere gefährliche Mittel sind Lindan und Endosulfan) ist es aus Gründen der Vorbeugung angeraten, in Innenräumen und insbesondere in Wohnräumen ganz auf chemischen Holzschutz zu verzichten. In jedem Fall sollte man die Arbeiten Fachbetrieben überlassen und nur amtlich geprüfte Holzschutzmittel verwenden. Sie tragen das Prüfzeichen des Deutschen Instituts für Bautechnik oder das RAL-Gütezeichen. Man unterscheidet:
- Holzschutzmittel auf Lösemittelbasis: Die bioziden Wirkstoffe dringen in das Holz ein, das Lösemittel verdunstet, die Wirkstoffe bleiben im Holz. Es sind ölige Holzschutzmittel, farblose oder getönte Holzschutzlasuren, die zugleich dem Wetterschutz dienen.
- Holz schützende Grundiermittel: Sie enthalten Wirkstoffen gegen Pilzbefall und dienen als Grundlage für nachfolgende Anstriche.
- Holzschutzsalze: Sie werden in flüssiger Form im Tauchverfahren oder als Kesseldruckimprägnierung bei frischen und halbtrockenen Hölzern (mit einer Holzfeuchte von über 20 %) eingesetzt.
Vorsicht ist bei Holzwerkstoffplatten angeraten: Es gibt Fälle, wo durch Altholzrecycling Platten mit Holzanteilen angeboten werden, die noch mit den heute verbotenen Mitteln behandelt worden sind. Auch Importmöbel z. B. aus Frankreich und Italien können belastet sein, dort liegen die PCP-Grenzwerte noch höher als bei uns. Das tückische an den Giften ist, dass man sie nicht sehen, nicht riechen und nicht schmecken kann.